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Inklusives Webdesign: Die unterschätzte Bedeutung von Barrierefreiheit im Web

Grafik zur Visualisierung des menschenzentrierten Designprozess

In der heutigen digitalen Welt ist Barrierefreiheit ein entscheidender Faktor, um sicherzustellen, dass alle Menschen gleichermaßen auf Websites zugreifen und sie nutzen können. Design Thinking hat sich bereits als kreativer Ansatz etabliert, um benutzerzentrierte Lösungen zu entwickeln. Nun ist es an der Zeit, diesen Ansatz um Accessibility Thinking zu erweitern und sicherzustellen, dass alle Menschen, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen, in den Fokus des Designs rücken. In diesem Blogbeitrag werden wir die Grundlagen des barrierefreien Webdesigns und die Bedeutung von Accessibility Thinking erkunden.

Die Bedeutung von Accessibility Thinking für inklusives Webdesign

Jeder Mensch hat physische und mentale Grenzen. Gute Barrierefreiheit bedeutet, diese Grenzen zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass Websites für eine Vielzahl von Fähigkeiten und umweltbezogenen Einschränkungen zugänglich sind. Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht die Person die Barrieren schafft, sondern das Produkt selbst.

Menschenorientiertes Design: Personas als Leitfaden

Um ein „People First“ Design zu schaffen, sollte man sich an Personas orientieren. Personas repräsentieren verschiedene Nutzergruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten. Indem man sich auf diese Personas konzentriert, können Designentscheidungen auf eine breitere Palette menschlicher Fähigkeiten ausgerichtet werden.

Ein universelles Web: Inklusion von Geographie, Sprache und Kultur

Ein universelles Web ist inklusiv in Bezug auf Geographie, Sprache und Kultur. Es respektiert alle Fähigkeiten und Einstellungen. Universelles Design, inklusives Design, barrierefreies Design und Human Centered Design haben ein gemeinsames Ziel: Die User Experience steht im Mittelpunkt der Designentscheidungen, und der Nutzerbegriff wird erweitert, um eine große Bandbreite menschlicher Fähigkeiten zu berücksichtigen.

Die 9 Prinzipien des barrierefreien Webdesigns, die man kennen sollte

Es gibt neun Prinzipien, die beim barrierefreien Webdesign berücksichtigt werden sollten:

  1. People First: Gestalten Sie für Unterschiede und behalten Sie die Bedürfnisse aller Menschen im Hinterkopf.
  2. Clear Purpose: Definieren Sie klare Ziele für Ihre Website.
  3. Solid Structure: Berücksichtigen Sie Standards, um ein stabiles, robustes und sicheres Design zu gewährleisten.
  4. Einfache Interaktion: Stellen Sie sicher, dass Menschen mit verschiedenen Interaktionsmöglichkeiten und Geräten problemlos auf Ihre Website zugreifen können.
  5. Helpful Wayfinding: Bieten Sie eine benutzerfreundliche Navigation, die selbsterklärend ist.
  6. Clean Presentation: Präsentieren Sie Informationen auf eine klare und verständliche Weise.
  7. Plain Language: Verwenden Sie eine klare und einfache Sprache, um eine leicht verständliche Kommunikation zu ermöglichen.
  8. Accessible Media: Stellen Sie sicher, dass alle Sinne unterstützt werden, z. B. durch die Bereitstellung von Bildern, Audio, Videos, Animationen und Präsentationen.
  9. Universal Usability: Schaffen Sie eine begeisternde User Experience, indem Sie die Bedürfnisse der Nutzer antizipieren und darauf eingehen.

Der European Accessibility Act (EAA) und seine Auswirkungen auf digitale Barrierefreiheit

Um sicherzustellen, dass Ihre Website die grundlegenden Anforderungen an Barrierefreiheit erfüllt, sollten Sie sich an den Richtlinien des W3C Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) orientieren. Diese Richtlinien bieten klare Empfehlungen zur Erreichbarkeit von Webinhalten. Darüber hinaus tritt ab Juni 2025 die EU-Richtlinie „2019/882“ (European Accessibility Act – EAA) zur digitalen Barrierefreiheit in Kraft, die Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Produkte und Dienstleistungen auf digitale Barrierefreiheit zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Accessibility Thinking als Grundlage für inklusives Webdesign

Barrierefreies Webdesign ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass alle Menschen gleichermaßen von den Möglichkeiten des Internets profitieren können. Indem wir Design Thinking zu Accessibility Thinking erweitern, setzen wir den Fokus auf Inklusion und berücksichtigen die Vielfalt menschlicher Fähigkeiten und Bedürfnisse. Durch die Anwendung der neun Prinzipien des barrierefreien Webdesigns und die Orientierung an den WCAG-Richtlinien schaffen wir eine digitale Landschaft, die für alle zugänglich ist. Machen wir das Internet zu einem Ort der Inklusion und Chancengleichheit für alle Menschen.